
Bunte Zettel, Petrus, ein Kanon und Kaffee
Der Morgen des 16. März 2025 war zwar recht kühl, doch strahlender Sonnenschein lockte die Geschwister des Kooperationsraumes (was für ein sperriges Wort) nach Treuen in die Eben-Ezer-Kirche. Waren zur Amtseinführung von Norbert Lötzsch und Mandy Merkel alle nach Reichenbach gekommen, sollte es nun der zweite gemeinsame Gottesdienst werden. Die Kirche füllte sich schnell. Kaum, dass ein Stuhl leer blieb.
Am Eingang hatte jeder einen kleinen farbigen Zettel bekommen. Schon beim Hinsetzen fielen diese Zettel auch an den Stuhlreihen auf. Es war klar – an irgeneiner Aktion würden wir im Gottesdienst beteiligt sein.
Mandy Merkel hatte die Lesungen unter den Lektoren aufgeteilt. Aus jedem Gemeindebezirk war jemand dabei. Bald war der Raum vom Gesang erfüllt, begleitet von der Orgel. Christian Pflug leitete uns zum Kanon „Ja, ich will singen von der Gnade des Herrn“ an. Es hat toll geklungen. Ein Kommentar: „Vielleicht hätten wir doch den Chor gründen sollen“
Die Predigt war uns schon als Mit-Mach-Predigt angekündigt. Manch einer schaute etwas skeptisch. Die Zettel kamen zum Einsatz. Jeder sollte sich zur passenden Farbe setzen. Tatsächlich dauerte das länger als gedacht, bis jeder seine Stuhlreihe gefunden hatte. Schließlich hatten sich alle einsortiert und warteten gespannt auf den nächsten Schritt. Der bestand darin, seinen nun fremden Sitznachbarn kennen zu lernen. Wie heißt du und woher kommst du? Sofort setzte erst Gemurmel, dann Stimmengewirr und zuletzt rege Konversation ein. Mandy hatte Mühe, sie freundlich aber bestimmt zu beenden. Es sollte ja noch der wichtige Schritt drei folgen. Die Gruppen erhielten Zettel mit Fragen, über die sich kurz ausgetauscht werden sollte. In der Lesung hatten wir von Petrus gehört, der Jesus drei Mal verleugnet. Diese uns bekannte Geschichte war Grundlage der Mit-Mach-Predigt. Nach ein paar Minuten trug ein Vertreter aus jeder Gruppe die zu Papier gebrachten Gedanken vor. Auch das trug in nicht geringem Maße zum Kennenlernen der Geschwister bei. In einer Gebetsgemeinschaft hielten wir Fürbitte. Viele Geschwister folgten dem Aufruf, ein paar Worte zu sagen.
Zum Schluss hatten es sich die Treuener nicht nehmen lassen, uns zum Kirchenkaffee einzuladen. Wir hatten eine gute Gemeinschaft. Man war nicht nur dabei sondern mittendrin und sicher freuen sich die meisten schon auf das nächste Mal, vielleicht doch mit Chor, der den Kanon mit Oberstimme und Bass präsentiert.
B.L.